NEWSID: 2084
Datum: 03.12.2020 - 21:30 Uhr | Schleswig-Holstein

Ersthelfer retten eingeklemmten Autofahrer aus lichterloh brennendem Wagen - Mann war zuvor mit Transporter gegen Baum geprallt

Ersthelfer im O-Ton: "Ich habe mit meiner Jacke die brennende Kleidung des Mannes gelöscht" - Als Feuerwehr eintrifft brennt Auto schon vollständig - Verletzter wird mit Rettungshubschrauber in Spezialklinik geflogen

Ersthelfer retten eingeklemmten Autofahrer aus lichterloh brennendem Wagen - Mann war zuvor mit Transporter gegen Baum geprallt: Ersthelfer im O-Ton:

Datum: 03.12.2020 - 21:30 Uhr
Ort: Jübek bei Schleswig / Schleswig-Holstein / Kreis Schlewig-Flensburg

Ohne das mutige Eingreifen zweier Ersthelfer hätte dieser Unfall für einen erst 27 Jahre alten Autofahrer vermutlich den sicheren Tod bedeutet: Bernd Matthiesen ist am Donnerstagabend auf der Landesstraße 28 zwischen den Ortschaften Gammellund und Jübek bei Schleswig unterwegs, als direkt vor seinen Augen das folgenschwere Unglück seinen Lauf nimmt. "Wir sahen das entgegenkommende Auto, einen Transporter, plötzlich herumschleudern, dann sprühten Funken und der Wagen überschlug sich", schildert Bernd Matthiesen seine dramatischen Erlebnisse. Er stoppte sofort sein Auto am Fahrbahnrand und lief gemeinsam mit seinem Bekannten, der mit ihm im Auto saß, zu dem verunfallten VW Transporter. "Der Wagen begann zu brennen - wir haben dann die Beifahrertür aufgebrochen und konnten den Fahrer, der um Hilfe rief, aus dem Auto ziehen". Auch die Kleidung des jungen Mannes am Steuer des Transporters hatte bereits Feuer gefangen - Bernd Matthiesen handelte auch hier geistesgegenwärtig. Er zog seine Lederjacke aus und löschte damit die brennende Kleidung". Parallel dazu setzten die mutigen und selbstlosen Ersthelfer den Notruf ab und betreuten den Verletzten, bis die Rettungskräfte eintrafen. Der Begleiter von Bernd Matthiesen erlitt bei der Rettungsaktion sogar noch eine Rauchvergiftung und musste mit einem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert werden. "Als wir eintrafen, brannte der Kleintransporter bereits lichterloh - es war in diesem Fall wohl richtig, dass die Ersthelfer hier ein Risiko eingegangen sind und den Mann aus dem Auto gerettet haben", resümiert Finn Sierks, Wehrführer und Einsatzleiter der Feuerwehr Gammellund. Seine Kameraden und er unterstützten die Ersthelfer bei der Erstversorgung des 27-jährigen Transporterfahrers, bis Rettungswagen und Notarzt eintrafen und die Versorgung übernahmen. Der Notarzt forderte aufgrund der Schwere der Verletzungen einen Rettungshubschrauber an, der neben der Landstraße auf einem Feld landete und den Autofahrer in eine Spezialklinik für Brandverletzungen nach Lübeck flog.
Nach den ersten Ermittlungen der Polizei war der Mann kurz zuvor auf der Landesstraße 28 in Richtung der Ortschadt Idstedt gefahren, als er aus noch ungeklärten Gründen nach rechts von der Fahrbahn abkam und mit offenbar sehr hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum geprallt war. Dieser brach nach dem Aufprall in drei Metern Höhe ab und fiel auf die Landstraße, während der VW Transporter über den Gehweg auf einen Grünstreifen geschleudert wurde. Zuvor wurde durch den Zusammenstoß auch der Motorblock aus dem Fahrzeug gerissen, der auf der Landstraße liegenblieb.
Die Feuerwehr löschte den Brand, der sich auch bereits auf umliegende Bäume ausgebreitet hatte, mit Wasser und Schaum ab. "Normalerweise haben wir als Feuerwehr es bei Unfällen eher mit im Graben liegenden Autos zu tun, bei denen die Türen nicht mehr aufgehen - ein solches Unfallbild ist schon sehr ungewöhnlich", resümiert Einsatzleiter Finn Sierks. Die durch den Unfall abgebrochene Baumkrone musste von der Feuerwehr zersägt werden, um die Fahrbahn zu räumen.
Nach Abschluss der Unfallaufnahme musste ein Abschleppdienst das völlig ausgebrannte Fahrzeugwrack mit einem Kran bergen und abtransportieren.
Nach einer ersten Einschätzung der Rettungskräfte erlitt der Fahrer zwar schwere Verletzungen - wird den Unfall aber aller Voraussicht nach überleben - dem mutigen Eingreifen von Bernd Matthiesen und seinem Begleiter sei Dank.

© westkuesten-news.de / Sebastian Iwersen
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